Cerocorticium sulfureoisabellinum fruitbody
Fruchtkörper durchfeuchtet

 

Name:
Cerocorticium sulfureoisabellinum (Litsch.) Jülich & Stalpers

Klassifikation (Index fungorum):
Pterulaceae, Agaricales, Agaricomycetidae,
Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota

Cerocorticium sulfureoisabellinum fruitbody
Fruchtkörper etwas angetrocknet

Funddaten:
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 12.12.2015
Fundort: Langnau i.E., Heidbühl
WGS 84 (long/lat): 7.8431 , 46.9336
Substrat: Abies alba, an der Rinde eines liegenden Stammes

Cerocorticium sulfureoisabellinum basidia
Basidien

Beschreibung:
Fruchtkörper resupinat, dünn, glatt, wachsartig, mit weichen Gelbtönen und meist auch grünlichen Tendenzen, feucht etwas durchscheinend, trocken satter gelb gefärbt. Hyphensystem monomitisch, alle Septen mit Schnallen. Subhymenium sehr dicht, Hyphen 1-2 µm im Durchmesser. Basidien keulig, viersporig, basal meist in einen Stiel zusammengezogen, 23-35 x 7-8 µm. Hyphidien im Hymenium 1-2 µm im Durchmesser, meist etwas knorrig-verbogen, Enden manchmal etwas keulig oder auch kurz verzweigt. Zystiden zylindrisch-wellig, dünnwandig oder mit angedeutet verdickter Wand, 50-75 x 5.5-6 µm. Sporen breitelliptisch, dünnwandig, hyalin, inamyloid und acyanophil, 6-7.5 x 5-5.5 µm. Die Sporen sind oft etwas assymetrisch gebaut. Der Apikulus ist meist etwas zur Seite versetzt.

Ökologie:
Auf der Rinde, selten auf entrindetem Holz von Abies alba (Weisstanne)

Cerocorticium sulfureoisabellinum cystidia
Zystide

Vorkommen / Häufigkeit:
Zerstreut, Schweiz 8 gemeldete Funde ([2], 24.02.2016).

Cerocorticium sulfureoisabellinum cystidia
Basidie und Zystide

Bemerkungen:
Ich habe die Art im Herbst 2015 zum ersten Mal im Tschechischen Boubin Urwald gefunden. Danach habe ich sie in schneller Folge mehrfach in der Schweiz gefunden. Dies ergibt bei mir den Eindruck, dass die Art, wenn man sie denn kennt und ihre Ökologie beachtet, doch recht häufig zu finden ist. Während viele corticioide Pilze eine eher geringe Substratspezifität zeigen, ist die beschriebene Art nach meinen bisherigen Erfahrungen und gemäss Literatur ziemlich klar auf die Weisstanne beschränkt. Bisher habe ich die Art immer auf der Rinde gefunden (Einmal auf das entrindete Holz übergehend). Da die Art trotz ihrer schönen Farbe meist nicht einfach zu sehen ist, ist eine gezielte Suche am erfolgversprechendsten.
Das beste mikroskopische Bestimmungsmerkmal für die Art ist sicher die ziemlich spezielle Sporenform und der meist leicht bis deutlich seitliche Apikulus. Zusammen mit den Leptozystiden und den makroskopischen Merkmalen (Farbe!) ist die Art klar definiert. Sie ist bei Bernicchia [1] als Flavophlebia sulfureoisabellina zu finden. Bei Jülich [3] findet man sie als Cerocorticium sulfureoisabellinum. In die Gattung Cerocorticium (bzw. Radulomyces) passt die Art wegen der Sporenform und den Hyphidia gut rein. Die anderen Arten dieser Gattung besitzen aber keine Zystiden.

Literaturverweise:
[1] Bernicchia, A., Gorjon, S.P. 2010. Corticiaceae s.l. Fungi Europaei n°12. Ed. Candusso. Italia.
[2] www.swissfungi.ch
[3] Jülich W. 1984. Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. In: Gams H. (ed.), Kleine Kryptogamenflora Band IIb/1. Gustav Fischer, Stuttgart.

Cerocorticium sulphureoisabellinum hyphidium
Hyphidium (Pfeil)
Cerocorticium sulfureoisabellinum spores
Sporen
CEROCORTICIUM SULFUREOISABELLINUM

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