Gyromitra spinosospora fruitbody
Fruchtkörper am Standort
Gyromitra spinosospora cut
Fruchtkörperschnitt
Gyromitra spinosospora excipulum
Excipulumbereich im Schnitt
Gyromitra spinosospora asci
Asci mit Sporen
Gyromitra spinosospora paraphyses
Paraphysen mit körnigem, braunen Inhalt
Gyromitra spinosospora spores
Ascosporen in Wasser
Gyromitra spinosospora spores
Ascosporen in Baumwollblau

Name:
Gyromitra spinosospora (Lucchini & Pelland.) A. Koch, Christan & Lohmeyer
Discina spinosospora Lucchini & Pelland.

Klassifikation (Index fungorum):
Discinaceae, Pezizales, Pezizomycetidae, Pezizomycetes, Ascomycota

Funddaten:
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 25.04.2016
Fundort: Trubschachen, Ilfisufer
WGS 84 (long/lat): 46.9192, 7.8501
Substrat: Uferböschung im Gras bei Picea, ferner Salix sp.

Beschreibung:
Apothezien ungleichmässig aufgewölbt, mit welligem Rand, Durchmesser bis 7 cm, undeutlich und kurz gestielt (ca. 1 cm). Hymenium braun, faltig, mit grünlichem Schimmer. Aussenseite weisslich, glatt. Fruchtkörper im Querschnitt etwa 2-4 mm dick, mit oberer, brauner Hymenialschicht und weisslicher Medulla/Excipulumschicht. Ohne deutlichen Geruch und Geschmack.
Asci operculat, zylindrisch, hyalin, 385- 460 x 20-26 µm, jodnegativ. Paraphysen zylindrisch, gegen die Spitze keulig bis 12 µm Ø verdickt, mit braunen, körnigen Pigmenten im Plasma. Sporen hyalin, mit kräftigen, bis 4 µm langen Stacheln ornamentiert, an den Enden mit 4-5 µm langen kegelförmigen Anhängseln, mit 1(-2) Tropfen, 22-26 x 14-15 µm. Medulla aus textura intricata. Excipulum aus mehrheitlich radial ausgerichteten Hyphen. Die haarartigen Hyphenenden sind oft leicht verdickt.

Ökologie:
Ich habe die Art bei Picea (und Salix) auf Erdboden an einer Flussböschung in montaner Höhenstufe gefunden. In der Südschweiz stammen die Funde aus hochmontanen bis subalpinen Höhenstufen. Gemäss Lucchini und Pellandini 1990 ist der entscheidende ökologische Faktor ein alluvialer, karbonatreicher Boden. Diese Gebundenheit an Flussufer kann ich mit meinem Fund bestätigen. Je nach Lage fruktifiziert die Art von April bis Juni.

Vorkommen / Häufigkeit:
Selten, Schweiz 9 gemeldete Funde ([2], 17.05. 2016 ). In der Schweiz bisher nur aus dem Tessin (Südschweiz) gemeldet [1;3]. Diese Funde stammen aus montanen bis subalpinen Höhenlagen. Die wenigen Funde in Deutschland zeigen, dass die Art auch in tieferen Lagen vorkommt. Sie stammen auch aus dem Auenwald am Inn auf etwa 350 m.ü.m (www.pilze-deutschland.de).

Bemerkungen:
Diese Art unterscheidet sich makroskopisch kaum Gyromitra perlata oder Gyromitra accumbens (Lucchini und Pellandini 1991). Mikroskopisch ist eine Verwechslung allerdings aufgrund der stachelig ornamentierten Sporen auszuschliessen. Obwohl die Art sicher sehr selten ist, wird sie möglicherweise auch fehlbestimmt bzw. übersehen. Die Arten der Gattung haben oft keine reifen Sporen, wenn man sie nach Hause bringt. Oft braucht es viel Geduld, bis die Fruchtkörper wirklich reife Sporen haben und damit eine Bestimmung möglich wird.

Literaturverweise:
[1] Lucchini G., Pellandini W. 1991. Makroskopische und Mikroskopische Merkmale von Discina spinosospora (Ascomycotina). Mycologia Helvetica 4:243-247.
[2] www.swissfungi.ch
[3] Lucchini G., Pellandini W. 1990. Discina spinosospora Lucch. & Pell. Mycologia Helvetica 3(4): 441-449.

GYROMITRA SPINOSOSPORA

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