Name:
Tectella patellaris (Fr.) Murrill
Klassifikation (Index fungorum) :
Mycenaceae, Agaricales, Agaricomycetidae, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota
Funddaten :
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 05.01.2016
Fundort: Trubschachen, Unterheidbühl
WGS 84 (long/lat): 7.8511, 46.9302
Substrat: Corylus avellana, liegende und hängende Äste und Stämme.
Beschreibung:
Fruchtkörper in Büscheln, glockenförmig bis umgekehrt schüsselförmig, bis ca. 3 cm im Durchmesser. Stiel lateral oder fast zentral an der Hutoberseite,
unter 1 cm lang, zähfleischig. Hut Oberseite in variablen, warmen Brauntönen, oberseits durch Velum oft stellenweise seidig überzogen oder mit kleinen Velumschüppchen, trocken klebrig, feucht schleimig. Unterseits ganz jung durch Velum verschlossen, dieses noch länger am Hutrand als kleine Fetzen zu sehen. Lamellen hellbraun, Schneiden gleichfarbig und glatt. Sporenpulver weiss.
Hyphensystem monomitisch, mit Schnallen, diese z.T. offen. Cheilozystiden 25-35 x 7-11 µm keulenförmig oder leicht bauchig-kopfig, bräunlich, z.T. mit tropfigen Auflagerungen, Pleurozystiden keine beobachtet. Basidien schmalkeulig, 13-16 x 2.5-3.5 µm, 4-sporig. Sporen 4-5 x 1-1.5 µm, allantoid, amyloid. Huthaut eine Ixokutis aus dünnen, stark gelatinisierten Hyphen. Epikutis mit ± aufgerichteten Hyphenenden. Hutfleisch und insbesondere Stielfleisch aus sehr dickwandigen, beim präparieren oft brechenden Hyphen.
Ökologie :
Die Art besiedelt relativ frisch abgestorbene, stehende Laubholzäste und -Stämme. Die beiden häufigsten Substrate sind Corylus und Alnus. Die Art fruktifiziert im Winterhalbjahr! Am selben Standort wächst fast immer auch die viel häufigere Plicaturopsis crispa.
Vorkommen / Häufigkeit:
Scheinbar recht selten, Schweiz 24 gemeldete Funde ([2], 27.01.2016).
Bemerkungen:
Die scheinbare Seltenheit ist sicher zu einem Teil dem Umstand geschuldet, dass die Art während feuchtmilder Phasen im Winter fruktifiziert, einer Zeit, in der unterdurchschnittlich viele Pilzfreunde unterwegs sind. Die Art wurde von J.A. Schmitt und U. Heseler 2009 im „Tintling“ [1] sehr umfassend vorgestellt und die Verbreitung sowie viele andere Aspekte wurden da auch ausgiebig diskutiert.
Literaturverweise :
[1] Schmitt J.A., Heseler U. 2009. Der Schleierseitling Panellus patellaris: Selten, übersehen oder in Ausbreitung begriffen. Der Tintling, Heft 4.