Name :
Conohypha terricola (Burt) Jülich
Synonym: Hyphoderma albocremea (Hoehn. et Litsch.) J. Erikss. et A. Strid
Klassifikation (Index fungorum) :
Meruliaceae, Polyporales, Incertae sedis, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota
Funddaten :
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 15.07.2016
Fundort: Trubschachen, Tiefenbach
WGS 84 (lat/long): 46.9165, 7.8247
Substrat: Am Boden liegender Nadelholzstamm, nass
Beschreibung :
Fruchtkörper resupinat, strahlend weiss bis gelblich, glatt bis deutlich warzig gewölbt, wachsartig aus dichtem Hymenium und lockerem Subhymenium. Rand schmal, kurz feinfaserig auslaufend.
Hyphensystem monomitisch, Subhymenium aus kurzzelligen Hyphen mit stark aufgeblasenen, rundlichen, ovalen oder birnförmigen Zellen, diese bis 18 µm. Zum Teil reichlich stäbchenförmige Kristalle im Subhymenium eingelagert (besonder bei gealterten FK?). Alle Septen mit Schnallen. Basidien etwas keulig aber meist fast zylindrisch, meist etwas wellig, 24-34 x 5.5-7 µm, mit Basalschnallen. Zystiden subulat, 52-68 lang, 8-10 µm breit im Bauchteil, apikal oft mit bräunlicher Auflagerung. Sporen breitelliptisch, vor dem markanten Apikulus oft etwas konkav, hyalin, dünnwandig, inamyloid und indextrinoid, mit lichtbrechendem (gelblichem) kleintropfigem Inhalt, 6-8.5 x 4-5.5 µm.
Ökologie :
Nadelholz (bevorzugt Picea?), gerne feucht bis nass (gerne an Bachverbauungen) und wahrscheinlich mit einem Fruktifikationsschwerpunkt im Juni/Juli.
Vorkommen / Häufigkeit:
Zerstreut, Schweiz 20 gemeldete Funde ([2], 20.07.2016).
Bemerkungen:
Nach meinen bisherigen Erfahrungen handelt es sich um eine Art die nasse Standorte vorzieht und deren Hauptfruktifikationszeit in den Sommer fällt. Die Bestimmung ist gar nicht so geradlinig. Bei Krieglsteiner [4] kommt man auf Hyphoderma albocremeum (Conohypha terricolum als Synonym), wobei keinerlei Beschreibung gegeben wird. Bei Bernicchia [3] kommt man ebenfalls auf Hyphoderma albocremeum, wobei keine Zystiden erwähnt und gezeichnet werden. Etwas Licht ins Dunkel bringt Grosse-Brauckmann [1]. Da wird die Art Conohypha terricola exzellent beschrieben. Man erfährt da auch, dass die Zystiden in sehr variabler Zahl vorkommen, gerne kollabieren und damit zum Teil schwer zu finden sind. Die Verfasserin tendiert aber klar dazu, dass es sich nur um eine Art handelt und damit Conohypha terricola synonym ist mit Conohypha albocremea und damit auch mit Hyphoderma albocremeum.
Offenbar kann also die Zahl der Zystiden sehr variabel sein (Ich habe bei meinen Aufsammlungen immer problemlos Zystiden gefunden) und auch die Harzausscheidungen können vorhanden sein oder auch nicht. Ebenfalls können bei gealterten Fruchtkörpern ziemlich starke Kristalleinlagerungen vorhanden sein (beobachtet zum Teil bei meinem obigen Fund). Wenn alle Merkmale gut ausgebildet sind, ist die Art durch das speziell aufgebaute, locker-kurzzellige Subhymenium in Kombination mit den breit elliptischen Sporen und den Zystiden gut zu erkennen.
Literaturverweise :
[1] Grosse-Brauckmann H., 1987. Über einige seltene resupinate Basidiomyceten. Zeitschrift für Mykologie, Band 53(1).
[2] www.swissfungi.ch
[3] Bernicchia, A., Gorjon, S.P. 2010. Corticiaceae s.l. Fungi Europaei n°12. Ed. Candusso. Italia.
[4] Krieglsteiner G.J. 2000. Die Grosspilze Baden-Württembergs. Band 1. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.