Name:

asterostroma medium fruitbody
Fruchtkörper
asterostroma medium asterosetae
Asterosetae
asterostroma medium basidia
Basidie in Kongorot
asterostroma medium cystidia
Zystide (Pfeil) mit Tropfigem Inhalt in Kongorot
asterostroma medium cystidia
Zystide in Kongorot
asterostroma medium spores in water
Sporen in Wasser
asterostroma medium spores cb
Sporen in Baumwollblau
asterostroma medium spores melzer
Sporen in Melzer (amyloid)

Asterostroma medium Bres.

Klassifikation (Index fungorum):
Lachnocladiaceae, Russulales, Incertae sedis, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota

Funddaten:
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 1.3.2016
Fundort: Muri bei Bern, Eichholz
WGS 84 (long/lat): 7.5026 , 46.9215
Substrat: Nadelholz, altes gesägtes Brettstück

Beschreibung:
Fruchtkörper resupinat, creme bis ocker, dünn, glatt, membranös mit Rhizomorphen im Randbereich und Subikulum.
Hyphensystem dimitisch, alle Septen ohne Schnallen. Generative Hyphen hyalin, dünnwandig, 2-3 µm im Durchmesser. Asterosetae («Skeletthyphen») dickwandig, braun, (dextrinoid nach Literatur), mit meist 4-5 sternförmig vom Zentrum abgehenden zugespitzten Seten, diese 30-80 µm lang [1]. Basidien urnenförmig, hyalin, mit vier Sterigmen, ohne Basalschnalle, 33-38 x 5-6 µm (40-60 x 6-8 µm nach [1]). Sporen hyalin, mit Tropfen, dünnwandig, rundlich bis etwas irregulär mit etwa 8-10 kräftigen Stacheln pro Spore, 4-5 µm im Durchmesser (ohne Stacheln, diese bis ca 1.5 µm lang), amyloid. Zystiden als Gloeozystiden, fusiform, zum Teil etwas geschnäbelt, kleinere von etwa 25-38 x 4 µm sind eher unscheinbar aber häufig, ich habe aber wenige Grosse von ca. 90 x 10 µm beobachtet.

Ökologie:
Die Art scheint ein breites Substratspektrum zu haben. Sie wurde auf verschiedenem Laub- und Nadelholz gefunden. Offenbar ist sie auch öfter an verbautem Holz in Häusern [3], oder eben an gesägtem Holz (Brett, wie in meinem Fall) zu finden

Vorkommen / Häufigkeit:
Zerstreut, Schweiz 4 gemeldete Funde ([2], 15.05.2016).

Bemerkungen:
Die Gattung Asterostroma fasst corticioide Arten mit Asterosetae zusammen. Die Asterosetae werden dabei als Skeletthyphen mit begrenztem Wachstum angesehen, weshalb die Gattung dimitisch ist. Es gibt aber ausser den Asterosetae keine Skeletthyphen.
Es tauchen in der Literatur 3 Arten auf, die offenbar nur schwer gegeneinander abzugrenzen sind und zwar A. ochroleucum, A. cervicolor und A. medium. Bei Hallenberg werden die Arten zusammen als eine Art behandelt und es werden geringe Unterschiede in der Sporenanatomie für eine Artunterscheidung diskutiert. Auch bei Krieglsteiner [4] sind die drei Arten zusammengefasst. Ich habe die Art nach Bernicchia [1] bestimmt, wo A. medium und A. ochroleucum anhand der Sporenmorphologie auseinandergeschlüsselt werden (A. cervicolor taucht bei [1] nicht auf). A medium hat demnach etwas irregulär geformten Sporen und A. ochroleucum gleichmässiger rundliche Sporen. Wenn in Funddatenbanken mehrere dieser drei Arten auftauchen, hat dies wohl eher mit der verwendeten Bestimmungsliteratur als mit real unterschiedlichen Arten zu tun.
Unabhängig der nomenklatorischen Probleme ist die Art mikroskopisch ein Leckerbissen und taugt als «ästhetisches» Präparat etwa für Mikroskopiekurse.
Die Art mit ihren ocker gefärbten Fruchtkörpern ist je nach Substratfarbe recht schwer zu entdecken und leuchtet nicht weiss hervor wie viele corticioide Arten. Dies mag auch dazu beitragen, dass die Art eher selten gefunden wird. Sie hat aber ein weites Verbreitungsgebiet und gehört wohl nicht zu den ganz grossen Raritäten.

Literaturverweise:
[1] Bernicchia, A., Gorjon, S.P. 2010. Corticiaceae s.l. Fungi Europaei n°12. Ed. Candusso. Italia.

[2] www.swissfungi.ch

[3] Hallenberg Nils, Eriksson John. 1985. The Lachnocladiaceae and Coniophoraceae of North Europe. Fungiflora, Oslo.

[4] Krieglsteiner G.J. 2000. Die Grosspilze Baden-Württembergs. Band 1. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

ASTEROSTROMA MEDIUM

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