Name:
Hyphodermella corrugata (Fr.) J. Erikss. & Ryvarden
Klassifikation (Index fungorum) :
Phanerochaetaceae, Polyporales, Incertae sedis, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota
Funddaten:
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 06.01.2016
Fundort: Trubschachen, Dorf
WGS 84 (long/lat): 7.8443 / 46.9241
Substrat: Corylus, Ast weissfaul
Beschreibung:
Fruchtkörper resupinat, dünn, weisslich bis beige oder ockerbraun, Oberfläche mit relativ gedrängt stehenden, in haarartige Spitzen endenden Zähnchen. Rand weisslich, ausdünnend und zum Teil kurz fimbriat. Konsistenz wachsartig oder fast krustig, relativ fest.
Hyphensystem monomitisch, Hyphen dünnwandig, Durchmesser 2-4 µm [1], alle Septen ohne Schnallen. Die Zähnchen bestehen im Zentrum aus ziemlich dicht aneinanderliegenden, inkrustierten Hyphen («Hyphal pegs»). Basidien schmalkeulig-sinuos, viersporig, ohne Basalschnalle 55-75 x 7 µm. Zystiden fehlen. Sporen elliptisch, sehr dünnwandig, hyalin, mit grossem Tropfen, 6.5-9 x 5-5.5 (im Mittel um 8 x 5.5) µm, inamyloid und acyanophil, Sporenpulver etwas gelblich.
Ökologie:
Vorkommen auf Laubholz, selten auch auf Nadelholz. Nach [2] ist Fagus das häufigste Substrat, wobei das Substratspektrum gross ist. Ich habe die Art öfter auf Corylus gefunden.
Vorkommen / Häufigkeit:
Relativ häufig, Schweiz 142 gemeldete Funde ([2], 25.03.2016).
Bemerkungen:
Die Art ist durch die schnallenlosen Hyphen und die Zähnchen aus inkrustierten Hyphen („Hyphal pegs“) bereits recht gut gekennzeichnet. Phanerochaete-Arten haben ebenfalls keine Schnallen, aber meist kleinere Sporen und Zystiden und keine Zähnchen. Hyphodontia Arten, welche oft makroskopisch etwas ähnliche, zähnchenförmige Fruchtkörper haben sind mikroskopisch meist durch das Vorhandensein von Schnallen, suburniformer Basidien (mit ausgeprägter Einschnürung im mittleren Bereich) und oft auch Zystiden abgrenzbar. Es gibt allerdings eine weitere sehr ähnliche Hyphodermella Art und zwar H. rosae. Diese unterscheidet lediglich durch etwas kleinere Sporen (5.5-8 x 3.5-6 versus 8-10 x 5-7 µm nach Schlüssel in [1]) und kürzere Basidien (17-38 vs. 35-65 µm nach Schlüssel in [1]) sowie dichtere Fruchtkörper. Eine Unterscheidung der beiden Arten ist meiner Meinung nach nicht immer einfach. In der beschriebenen Kollektion sind die Sporen in ihrer Grösse ziemlich in der Mitte der beiden Arten, während die Basidien mit Längen über 50 µm klar zu H. corrugata passen. Bernicchia und Gorjon [1] weisen darauf hin, dass wohl in der häufig gefundenen H. corrugata auch etliche fehlbestimmte H. rosae enthalten sind, welche dann auch gar nicht mehr so selten wäre. Typisch für beide Arten sind die sehr rasch kollabierenden, sehr dünnwandigen Sporen, welche bei etwas gealterten Fruchtkörpern meist „eingeknüllt“ und schwer zu sehen sind (sehr hyalin).
Literaturverweise:
[1] Bernicchia, A., Gorjon, S.P. 2010. Corticiaceae s.l. Fungi Europaei n°12. Ed. Candusso. Italia.
[2] www.swissfungi.ch