Name:
Sarcoscypha austriaca (Beck ex Sacc.) Boud.
Klassifikation (Index fungorum):
Sarcoscyphaceae, Pezizales, Pezizomycetidae, Pezizomycetes, Pezizomycotina, Ascomycota
Funddaten:
Leg./Det.: S.Blaser / S.Blaser
Datum: 21.02.2016
Fundort: Aarberg, Chräjeninsel
WGS 84 (long/lat): 7.2822 / 47.0545
Substrat: Alnus, liegender Ast
Beschreibung:
Apothezien 4-7 cm Ø, kurz gestielt. Hymenium intensiv zinnoberrot, Aussenseite weiss, filzig, sehr fein behaart. Rand gelb, deutlich vom Hymenium abgesetzt, crenulat. Medulla (Querschnitt) weisslich wässerig. Stiel weiss, 1-2 x 0.5-0.7 cm.
Asci operculat, zylindrisch, hyalin, 480-540 (!) x 12-16 µm. Paraphysen zylindrisch, gegen die Spitze oft schwach keulig, 2-3 µm Ø, mit zinnoberroten, körnigen Pigmenten im Plasma. Die Pigmente verfärben sich im Iodreagenz graugrün. Sporen hyalin, mit etlichen kleineren Tropfen, an den Enden oft deutlich abgestutzt (truncat), 29-35 x 14-16 (-17) µm. Fruchtkörperrand aus dicht aneinanderliegenden, haarartigen, hyalinen Hyphen bestehend. Excipulumhaare hyalin, stark gewunden, oft spiralig eingedreht.
Ökologie:
Die Art wächst im Winter bis Frühling bei genügend Feuchtigkeit, oft direkt nach der Schneeschmelze auf liegenden Ästen. Sie bevorzugt Holz von Alnus und Salix (Auenwälder), wurde aber auch schon auf anderen Substraten gefunden.
Vorkommen / Häufigkeit:
Verbreitet, Schweiz 74 gemeldete Funde ([2], 09.03.16).
Bemerkungen:
Die oft als Prachtbecherlinge bezeichneten Arten der Gattung Sarcoscypha gehören mit zum Schönsten, was die Pilzwelt zu bieten hat. Makroskopisch sind die Arten der Gattung recht schwer zu unterscheiden. Sarcoscypha austriaca wird vor allem durch die sinuosen, z.T. spiralig gewundenen Haare der Aussenseite, sowie durch Sporen mit etlichen kleinen Öltropfen sowie sehr oft truncaten Sporenenden abgegrenzt. Die ebenfalls sehr häufige Sarcoscypha coccinea hat dagegen ziemlich gestreckte Haare und nur selten truncate Sporen. Die etwas seltenere, auf Lindenholz spezialisierte Sarcoscypha jurana besitzt lediglich zwei grosse Öltropfen in den Sporen. Weitere Arten sind hier in Mitteleuropa sind wohl kaum Bedeutung.
Literaturverweise:
[1] http://invivoveritas.de/articles/the-european-and-north-american-species-of-sarcoscypha/
[2] www.swissfungi.ch